Männerfreundschaften sind wichtiger, als wir denken. Mein Freund Silvio hat vor zwei Jahren mal einen Satz zu mir gesagt, der mir im Gedächtnis hängen geblieben ist: „Mein Erfolg mit Frauen hat sich dramatisch verbessert, seit ich gelernt habe, mich in Männerfreundschaften weiter zu öffnen.“ Die meisten Freundschaften zwischen Männern sind einseitig. Wir sind oft nicht wirklich befreundet mit unseren Freunden — sondern wir wetteifern mit ihnen. Wir wollen zeigen, dass wir genauso klug sind. Dass wir genauso erfolgreich sind. Dass wir genauso witzig sind. Wir müssen vor unseren Freunden immer „gut dastehen“. Die Folge davon ist, dass wir Teile von uns selbst mit unseren besten Freunden nicht ausleben können. Teile wie unsere Ängste. Unsere Gefühle. Unsere Unsicherheiten. Und mit diesen ganzen Dämonen stehen wir dann also völlig alleine da! Vergleich das mal mit den Freundschaften, die eine Frau hat. Eine Frau hat ihre Freundinnen. Wenn sie irgendetwas auf dem Herzen hat, dann kann sie ihre Freundin anrufen und kann mit ihr darüber reden. Egal, was sie gerade bedrückt — über ihre Freundinnen kann sie sich wieder „erden“. Und eben dazu haben wir Männer oft niemanden. Wir stellen uns gerne vor, dass wir rational sind, dass wir keine Gefühle haben, und dass wir so Dinge wie Emotionen, und Körperkontakt und Intimtität nicht „brauchen“… weil wir stark und eigenständig sind, so wie sich das für ’nen Kerl gehört (und natürlich, weil wir Schiss haben, dass die anderen Männer uns für Weichlinge halten, wenn wir über solche Dinge sprechen… oder, um Gottes Willen, uns gar für SCHWUL halten ;)). Und trotzdem: All diese „weichen“ Bedürfnisse sind trotzdem da. Auch wenn uns das...
Vor einiger Zeit war ich mit einem Coachingklienten in der Stadt unterwegs. Die übliche Geschichte: Intelligenter, gut aussehender Kerl. Nur eben mit Frauen super-schüchtern. Und am Anfang unseres Wochenendes zusammen dachte er, er würde es womöglich NIE schaffen, auch nur zu einer einzigen Frau „Hi“ zu sagen. Am Ende hat er mit über 27 Frauen gesprochen an diesem Wochenende. Ich hatte ihn gefragt, was seine größten Einsichten aus dem Erlebnis waren. Wir hatten es sogar auf Video aufgezeichnet. Das Video selbst darf ich hier zum Schutz der Privatsphäre nicht zeigen… aber ich kann mit dir teilen, was die Einsichten waren. EINSICHT #1: Frauen haben mehr Angst als du Eine Frau, die dich ablehnt, hat Angst. Sie fühlt sich unsicher, und deshalb versucht sie, der Situation zu entfliehen. Viele Kerle denken, wenn eine Frau harsch reagiert oder dich einfach „abschmettert“, läge das daran, dass sie einfach bösartig sei. Diese Kerle legen sich dann beim nächsten Mal eine extra-harte Schutzschicht zu. Das ist der falsche Weg. Dieser Weg bringt dich weiter von Frauen weg – nicht näher zu ihnen hin. Kerle machen diesen Fehler, weil sie das Verhalten der Frau falsch interpretieren. Ihre abweisende Haltung ist nicht Boshaftigkeit – sondern UNSICHERHEIT. Das heißt, wenn du solche Reaktionen von Frauen kriegst, darfst du nicht „cooler“ werden… sondern du musst wärmer werden. Freundlicher. Höflicher. Ehrlicher. Verletzlicher. (Viele Kerle kriegen bei diesen Worten Muffensausen. Aber du musst über deinen Zwang, ständig deine Männlichkeit unter Beweis stellen zu müssen, hinaus wachsen. Was Frauen wirklich männlich finden ist kein Player, der ständig auf alles die richtige Antwort hat. Sondern was sie wirklich antörnt ist ein Kerl,...
Selbstvertrauen heißt für einen Mann zu allererst, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Du hast richtig gehört. Sich selbst NICHT so wichtig zu nehmen. Wer kein Selbstvertrauen hat, nimmt sich selbst übermäßig wichtig und überschätzt seinen eigenen Einfluss. Er denkt dann: „Ich kann sie jetzt noch nicht ansprechen, weil ich erst abwarten muss, bis die Situation günstig ist, und bis mir eine wirklich gut passende Bemerkung einfällt.“ Er denkt, was er zu ihr sagt sei so gottverdammt wichtig. Viel richtiger ist wahrscheinlich, dass bereits feststeht ob sie interessiert ist oder nicht. Wenn sie einen Freund hat, steht das bereits fest. Es spielt keine Rolle, mit welchem Spruch er ihr kommt. Wenn sie einen schlechten Tag hatte und mit niemandem sprechen will, steht das ebenso bereits fest. Es spielt keine Rolle, mit welchem Spruch er ihr kommt. Und wenn sie offen ist jemanden zu treffen, dann steht auch das bereits fest. Auch da spielt es kaum eine Rolle, mit welchem Spruch er ihr kommt. Selbstvertrauen heißt nicht, dass du denkst, du wüsstest alles. Sondern im Gegenteil: Selbstvertrauen heißt, dass du weißt, dass du keine Ahnung hast, und dass es wenig Unterschied macht was du zu ihr sagst. Selbstvertrauen heißt, zu vertrauen. Dem Schicksal zu vertrauen, wenn du so willst. Es heißt, auf sie zu zu gehen, obwohl du keinen Schimmer hast, was du zu ihr sagen wirst. Es heißt, „Hi!“ zu sagen, obwohl du nicht weißt, wie sie reagieren wird. Wer Selbstvertrauen hat, macht das Gegenteil von den Leuten, die meinen, sie müssten sich ewig vorbereiten. Wer lange darüber nachdenkt, was er sagen wird, vertraut sich eben gerade NICHT...
Ein Leser hat mich auf den Fall von Elliot Rodger aufmerksam gemacht. Dem 22jährigen Regisseurssohn, der 2014 in Kalifornien amokgelaufen ist und dabei sechs Menschen umgebracht hat. Furchtbar. Und so furchtbar unnötig vor allem. Warum hat der Junge es getan? Weil er sich so furchtbar zurückgewiesen gefühlt hat von „den Mädels“. Und weil er es hat nicht länger ertragen können, dass die hübschesten Mädels mit anderen Kerlen abhängen, während er mit 22 Jahren immer noch ungeküsst und Jungfrau ist Das alles ergibt sich aus seinem Abschiedsbrief. Das Wort „Mädels“ („girls“) kommt darin 295 Mal vor. Daran siehst du schon: Der Junge war absolut BESESSEN von der Idee, dass Frauen ihm etwas vorenthalten. Er hat sogar Videos auf YouTube gestellt, in denen er Sachen sagt wie (ich paraphrasiere): „Ich lebe in so einer schönen Umgebung hier. So viel Schönheit überall. Und doch wird all diese Schönheit nur zum Spott, wenn man niemanden hat, mit dem man all das teilen kann.“ Oder: „Ich bin so ein toller Kerl. Ich trage diese $300 Sonnenbrille. Ich fahre einen tollen BMW. Ich bin gut aussehend. Ich bin der perfekte Gentleman. Und trotzdem mögen die Mädels mich nicht.“ Weißt du, was mir an der Sache am meisten zu schaffen macht? Dass ich solche Gedanken früher selbst gehabt habe. Dieses Gefühl, dass man doch eigentlich ein guter Kerl ist und Frauen verdient hätte. Dass man sich alle Mühe gibt, und trotzdem immer abgewiesen oder nicht ernst genommen wird. Dass es so furchtbar ungerecht ist, dass anderen Kerlen die Mädels scheinbar einfach so zufliegen, während man sich selber den Arsch aufreißt und am Ende trotzdem einsam ist....
Klammerst du manchmal, wenn du einer Frau begegnet bist, die dir gefällt? Dieses Gefühl, plötzlich an nichts anderes denken zu können… und die innere Stimme die sagt, „Mit ihr MUSS es unbedingt klappen“. Das setzt einen Mann furchtbar unter Druck. Kein Wunder, wenn man da verklemmt ist! Kein Wunder, wenn du dich vor ihr plötzlich ganz anders benimmst, als du es eigentlich tun willst. Du kannst eben unter Druck nicht einfach „du selbst“ sein. Der Hauptgrund, warum Männer in diese Situationen rutschen, ist ganz einfach: Sie begegnen viel zu wenig Frauen. Das ist ein interessantes Phänomen: In jeder Umgebung, in der du dich in deinem Leben aufhältst, findest du maximal eine „Nummer 1“. Wenn du an der Uni bist, gibt es womöglich dieses „eine Mädel“, auf das du ein Auge geworfen hast. Wenn du in der Schule bist, hast du womöglich deine Nummer 1 aus der Schule — entweder aus deiner eigenen Klasse, oder aus einer anderen Klasse. Und wenn du arbeitest, gibt’s vielleicht „die eine Kollegin“, bei der du dir Hoffnungen machst. Und wenn es immer nur „die Eine“ gibt, die du interessant findest, NATÜRLICH tanzt du dann um den heißen Brei herum. NATÜRLICH bist du dann super-vorsichtig. Denn du hast ja viel zu verlieren! Stell dir vor, du würdest sie fragen, und sie sagt nein. Dann hättest du gar nichts mehr. All deine Chancen für Liebe und weibliche Zuneigung hattest du in ihr gesehen. Und damit hängt alles an ihr. Sagt sie nein, hast du das alles verloren. Natürlich willst du das nicht… und das Ergebnis ist PROKRASTINATION: Du fantasierst lieber, anstatt was zu machen. Du verschwendest...