Sch…sch…schlagfertig!

„Leo, wie werde ich schlagfertiger?“ Das werde ich auffällig häufig gefragt. Die Situation ist meistens, dass jemand sich unter Freunden oder Kollegen unterlegen fühlt, weil die Anderen immer Spannenderes zu erzählen haben. Oder ihm gehen vor einer schönen Frau immer die Worte aus, und deswegen sehnt er sich danach, schlagfertiger zu sein. Ich verstehe das Gefühl. Aber Schlagfertigkeit ist Quatsch! Schlagfertigkeit ist gar nichts. Warum willst du denn schlagfertig sein? Du willst schlagfertig sein, weil du jemandem etwas beweisen möchtest. Und DAS ist das eigentliche Problem. Guck dir die Leute an, die schlagfertig sind. Warum sind sie schlagfertig? Sie sind schlagfertig, weil sie entspannt sind. Sie fühlen sich wohl in ihrer Rolle. Sie sind in ihrem Element, und deshalb scheint es, als ob ihnen in jedem Augenblick die richtigen Worte zufliegen. Du selber bist auch schlagfertig. Du bist schlagfertig, wenn du unter Leuten bist, denen du nahe stehst. Selbst wenn es NIEMANDEN gibt, dem du nahe stehst, bist du schlagfertig vor dir selbst — in deinen Gedanken, deinen Selbstgesprächen. Die Herausforderung ist nicht, schlagfertiger zu werden. Schlagfertigkeit ist längst in dir. Schlagfertig bist du immer, wenn du „du selbst“ bist, und nicht damit beschäftigt, irgendwem etwas zu beweisen. Die wahre Herausforderung ist also, loszukommen davon, dass du Anderen etwas beweisen musst. Zu wissen, wer du bist, ohne es ständig von Anderen bestätigt bekommen zu müssen. Selbstbewusstsein...

Motivation? Die kommt, wenn du deinen Trott durchbrichst

In unserem Premium-Forum schrieb neulich jemand: „Leute, brecht aus euren Strukturen aus!“ Und dann erzählte er, wie er völlig unerwartet einen Supertag gehabt hatte. Er ist richtig motiviert gewesen, war viel mehr im „Hier und Jetzt“, hat Fröhlichkeit ausgestrahlt auf die Menschen um ihn herum, alles ist ihm zugeflogen, und den ganzen Tag hatte er ein fröhliches Lächeln auf dem Gesicht. Was hat er gemacht? Wegen einer U-Bahn-Störung war sein üblicher Morgentrott durchbrochen, und er war gezwungen, auf ungewöhnlichen Wegen zur Uni zu kommen. Seine Schlussfolgerung: Einfach mal die ausgetretenen Wege im Leben verlassen und bewusst neue Wege ausprobieren. Das scheint erstmal unbequem. Aber danach fühlt man sich super. Wenn du dich unmotiviert fühlst, dann wahrscheinlich deshalb, weil du Tag für Tag ausgetretene Wege gehst. Da hat dein Organismus gar keinen GRUND, aufgeweckt zu sein! Denn du lebst ja gar nicht. Du bist ja bloß Treibholz. Gib dir ab und zu mal einen Tritt. Tu mal etwas, das du nie getan hast. Wenn du immer mit dem Auto zur Arbeit fährst, dann fahr mal mit dem Bus, oder mit dem Fahrrad. Wenn du immer im Urlaub ins Ausland fliegst, mach mal eine Campertour durch Deutschland. Wenn du immer im Supermarkt einkaufst, geh mal auf den Wochenmarkt. Und wenn du morgens immer dieselbe Routine hast, bevor du zur Arbeit gehst, schieb mal etwas Ungewöhnliches ein – eine halbe Stunde meditieren, oder Frühsport, oder einen Morgenspaziergang wenn noch alles schläft. Das sind alles keine weltbewegenden Dinge. Und beeindrucken wirst du damit auch niemanden. Du wirst aber den Unterschied FÜHLEN. Ich wette mit dir: Dein Tag wird super laufen.   LG Leo...

Vergiss Dominanz. Was zählt ist BESTIMMTHEIT

„Frauen gegenüber muss man dominant auftreten, ansonsten opfert man seine Männlichkeit.“ Solches Gerede hört man in letzter Zeit häufiger unter Kerlen. Ich sage: B U L L S H I T . Ja, es ist richtig, dass Frauen dominante Männer als erfrischende Abwechslung vom ewigen Weicheitum empfinden. Das heißt, wenn du ein Arschloch zu Frauen bist, dann hast du erstmal ihre Aufmerksamkeit. Gut möglich auch, dass du so zum Zuge kommst. Eine langfristig erfolgreiche Strategie ist das aber meiner Meinung nach nicht. Da deine Attraktivität für die Frau darauf basiert, dass du sie auf Armlänge hältst, kannst du sie nie wirklich an dich heran lassen. Du musst immer die harte Schale aufrecht erhalten. Die Folge ist, dass du die Frau früher oder später verletzt. Dein Verhalten macht sie süchtig nach dir. Aber deine Nähe tut ihr nicht gut. Du bist wie Koks für den Junkie. Er weiß, dass es ihn zugrunde richtet, aber er kommt trotzdem nicht los davon. Das ist was ich verstehe unter „Dominanz“. Dominanz heißt, den Anderen zu unterwerfen. Das kann sexy sein, klar. Aber Basis für eine Beziehung? Eher nicht. Ich glaube nicht, dass es Dominanz ist, die Frauen anzieht. Ich glaube, was Frauen anzieht ist BESTIMMTHEIT. Nicht Dominanz, sondern Bestimmtheit Bestimmtheit heißt, zu sich selbst zu stehen. Bestimmtheit heißt, dass du sagst, was du willst. Bestimmtheit heißt, dass du dich für deine Bedürfnisse und Wünsche und Gedanken nicht schämst, sondern diese ehrlich ausprichst – und dann auch Manns genug bist, die Reaktion zu empfangen. Was den kleinen Jungen vom Mann unterscheidet ist ja gerade, dass er nie die Verantwortung tragen will. Er sagt nie,...

Mach dein eigenes Ding

Ich weiß nicht, was du arbeitest. Und ich weiß auch nicht, für was du dich gerne besser motivieren würdest. Aber ich weiß das hier: Wenn du etwas tust, von dem du weißt, dass hunderte, tausende andere Menschen schon genau dasselbe tun, dann nimmt dir das alle Motivation. Es macht dann einfach keinen Spaß mehr. Zu viel Konkurrenz deprimiert. Wenn Kinder die Motivation an der Schule verlieren, dann zum großen Teil aus diesem Grund. Und unter Kollegen am Arbeitsplatz genauso. Es wird alles „sinnlos“, wenn es immer Andere gibt, die sowieso die Antwort besser und schneller wissen als du. Was also ist die Lösung? Du musst dein eigenes Ding machen. Und oft musst du dazu nicht einmal die Sache selbst ändern. Du kannst „dein eigenes Ding machen“, auch ohne dass du dein Studium hinschmeißt, den Job kündigst, oder das Hobby aufgibst. Sondern oft genügt es, dass du neue Wege gehst. Ich habe das oft unbewusst so gemacht, und hatte dadurch viel Spaß an meinem Studium. Während die Anderen sich durchs Repetitiorim gequält haben, habe ich mir Karteikarten auf dem Palm Pilot geschrieben (daran siehst du, wie alt ich bin – es gab noch nichtmal iPhones damals). Das hat keine Sau gemacht. Trotzdem hat es funktioniert. Ich habe auf die Weise alles fürs Examen gelernt, und habe nicht einen Cent für kommerzielle Vorbereitungskurse ausgeben müssen. Sein „eigenes Ding“ zu machen kostet ein bisschen Mut. Wenn du Dinge machst, wie niemand anders sie macht, dann gucken dich die Leute erst mal komisch an. Sie sagen zu dir, „Aber so macht man das doch gar nicht“. In diesen Situationen musst du standhaft bleiben....

Mutterkomplex (Oder: Befreie den Löwen in dir)

Du willst es, und du willst es nicht. Du willst eine Freundin haben, und gleichzeitig stehst du dir selbst dabei immer wieder im Weg. Woher kommt das? Es könnte der „Mutter-Komplex“ sein: So bezeichnen Psychologen den Zustand, in dem ein Mann in seiner Männlichkeit gehemmt ist. Die Theorie dahinter geht so: Ein Mann zu sein heißt, raus zu gehen und sich Dinge selbst zu erkämpfen. Das bedeutet auf der einen Seite Freiheit, und auf der anderen Seite Risiko. Und das heißt, es gibt in jedem Mann irgendwo die Sehnsucht danach, einfach wieder Mamas Liebling zu sein. Einfach wieder jemanden zu haben, der sich um dich kümmert, und der all deine Bedürfnisse erfüllt. Dieser Wunsch ist auch die Basis für viele Fantasien, die wir Männer haben: Dass wir Pornos gucken, in denen die Frau sich komplett unterwirft und alles tut, worauf der Mann gerade Lust hat. Und dass wir, wenn wir uns „verlieben“, davon träumen, wie unser ganzes Leben für immer glücklich wäre, wenn denn nur diese eine ganz besondere Frau uns ihren Segen gibt. Es ist also eine Sehnsucht danach, das Lebensglück in den Schoß gelegt zu bekommen, anstatt es sich erarbeiten zu müssen. Normalerweise wird diese „Bequemlichkeitstendenz“ im Mann durch sein „inneres Raubtier“ ausgeglichen. Das siehst du schon in vielen kleinen Jungen: Sie lassen sich zwar gerne von Mama bemuttern. Aber nach ein paar Minuten Lob und Kuscheln werden sie ungeduldig und wollen wieder nach draußen zum Spielen. Der vorwärtsgerichtete Trieb, Neues zu entdecken, Fantasie in Realität zu verwandeln, neue Gebiete zu erobern, Expertise aufzubauen, sich einen Status zu erarbeiten, Anerkennung bei Anderen zu finden, und die Rätsel...