Denkst du auch manchmal, dass mit dir etwas nicht stimmt? Dass du einfach zu wenig Energie hast um dich zu motivieren?
Energielosigkeit kann an allen möglichen Dingen hängen:
Es kann etwas mit Mangelerscheinungen bei ungenügender Ernährung zu tun haben.
Es kann damit zu tun haben, dass dein Kreislauf nie richtig in Fahrt kommt, weil du immer nur vor dem Computer hockst.
Und es kann auch etwas mit Reizüberflutung zu tun haben. Gerade Leute, die viele Computerspiele spielen oder sich regelmäßig Pornos reinziehen sind oft so abgestumpft von der „Überreizung“ aus der virtuellen Welt, dass die echte Welt ihnen dumpf und inhaltslos vorkommt.
Und trotz alledem:
Für die meisten unter uns ist der wahre Grund für Energielosigkeit oft ein anderer.
Meine Erfahrung ist, wenn ich mich energielos fühle, dann verdränge ich irgendwas. Es gibt dann irgendetwas, vor dem ich mich drücke. Ich schiebe diese Sache von mir weg. So weit weg, dass es mir kaum noch bewusst ist dass es diese Sache gibt. Aber da ist sie eben immer noch. Und das lastet mir dann auf den Schultern. Mit der Folge, dass ich mich merkwürdig schwermütig und antriebslos fühle.
Vielleicht kommt dir das ja bekannt vor…
Die Kunst ist, dass man diesen Zustand erkennt. Und dass man sich dann diese Frage hier stellt:
„Was verdränge ich gerade? Wovor drücke ich mich? Vor was laufe ich im Moment davon?“
Es wird oft nicht lange dauern, bis du die Antwort gefunden hast. Es ist immer irgendetwas Unangenehmes, oder etwas, wovor du Angst hast.
Klassisches Beispiel bei mir ist die Steuererklärung. Hunderte Seiten Kontoauszüge zusammensuchen. Tausende von Einzelbelegen. Eine unglaublich sinnlose Tätigkeit. Eine Vergeudung von Energie, die ich viel lieber ins Beantworten von Leserfragen stecken würde.
Und doch:
Wenn ich diese Sache mache, die so furchtbar viel Energie „vergeudet“, dann — Oh Wunder! — HABE ICH PLÖTZLICH MEHR ENERGIE ALS VORHER
Du hast richtig gehört:
Indem ich etwas tue, was mich Energie kostet, habe ich hinterher mehr Energie als vorher.
Das ist mal wieder ein schönes Beispiel dafür, dass das Leben längst nicht so linear abläuft, wie wir’s mit unserem rationalen Verstand denken würden. Das Leben ist anders als unsere Theorie vom Leben.
In unserer Theorie vom Leben gibt’s einen bestimmten Betrag an Energie, den wir zur Verfügung haben. Und wenn ich mehr Energie übrig haben will, um Leserfragen zu beantworten, dann muss ich an anderer Stelle kürzen. Zum Beispiel eben, indem ich die Steuererklärung aufschiebe. Das ist die Theorie. Die ist in sich auch ganz logisch und vernünftig. Aber sie stimmt eben trotzdem nicht.
Wenn du nicht auf die „logische“ Theorie schaust, sondern auf das Leben selbst, auf das wie du dich wirklich fühlst — dann wirst du beobachten: Wenn du eine Sache angehst, vor der du dich gedrückt hast, weil sie dich gefühlt so viel Energie kostet, und weil du diese Energie viel lieber in Sachen stecken möchtest, die dir mehr bedeuten oder die dir mehr Spaß machen, dann hast du durch deine „Sparsamkeit“ nicht mehr Energie übrig für die angenehmen Dinge, sondern weniger. Und umgekehrt: Wenn du die Sache angehst, die dir so viel Zeit und Energie raubt… dann hast du hinterher plötzlich mehr Energie. Das heißt, du erledigst die Sache, die dir schon die ganze Zeit auf’m Gewissen gelegen hat… UND du hast obendrauf plötzlich wieder mehr Energie für all die anderen Dinge in deinem Leben.
Wenn’s um Geld geht, oder um andere menschengemachte Konzepte, dann gilt: „Je mehr du gibst, desto weniger bleibt dir“. Vieles in unserer Gesellschaft ist auf diesem Grundsatz aufgebaut. Aber er gilt eben nur begrenzt. Er gilt nur fürs Menschengemachte — aber eben nicht für den Menschen selbst. Für den Menschen selbst, und für seine Energie, seine Freude, seine Lebenskraft, da gilt das Gegenteil:
Je mehr du gibst, desto mehr wirst du haben.
Gilt übrigens auch für Liebe.
Okay mein Freund…
Wenn du was mitnehmen willst aus diesem Artikel, dann frag dich doch jetzt gleich mal selbst:
Was schiebst du auf?
Wovor drückst du dich im Moment?
Wenn dein ganzes Im-Internet-Gesurfe und E-Mails-Gechecke und Auf-Facebook-Gestöbere nur eine Übersprungshandlung ist, mit dem du dich von etwas ablenkst, was eigentlich gerade auf dich wartet und angegangen werden will… was ist diese Sache vor der du dich da gerade drückst?
Finde es heraus — und dann weißt du, wo deine Energie gerade steckt.