„Leo, wie werde ich schlagfertiger?“
Das werde ich auffällig häufig gefragt.
Die Situation ist meistens, dass jemand sich unter Freunden oder Kollegen unterlegen fühlt, weil die Anderen immer Spannenderes zu erzählen haben. Oder ihm gehen vor einer schönen Frau immer die Worte aus, und deswegen sehnt er sich danach, schlagfertiger zu sein.
Ich verstehe das Gefühl.
Aber Schlagfertigkeit ist Quatsch! Schlagfertigkeit ist gar nichts.
Warum willst du denn schlagfertig sein?
Du willst schlagfertig sein, weil du jemandem etwas beweisen möchtest.
Und DAS ist das eigentliche Problem.
Guck dir die Leute an, die schlagfertig sind. Warum sind sie schlagfertig? Sie sind schlagfertig, weil sie entspannt sind. Sie fühlen sich wohl in ihrer Rolle. Sie sind in ihrem Element, und deshalb scheint es, als ob ihnen in jedem Augenblick die richtigen Worte zufliegen.
Du selber bist auch schlagfertig. Du bist schlagfertig, wenn du unter Leuten bist, denen du nahe stehst. Selbst wenn es NIEMANDEN gibt, dem du nahe stehst, bist du schlagfertig vor dir selbst — in deinen Gedanken, deinen Selbstgesprächen.
Die Herausforderung ist nicht, schlagfertiger zu werden. Schlagfertigkeit ist längst in dir. Schlagfertig bist du immer, wenn du „du selbst“ bist, und nicht damit beschäftigt, irgendwem etwas zu beweisen.
Die wahre Herausforderung ist also, loszukommen davon, dass du Anderen etwas beweisen musst. Zu wissen, wer du bist, ohne es ständig von Anderen bestätigt bekommen zu müssen.
Selbstbewusstsein also.