Es ist nicht so, dass Mädels nicht gesehen werden wollten.
Was denkst du, warum sie sich hübsch machen?
Zum Teil für ihr eigenes Selbstwertgefühl, klar. Aber oft steckt mehr dahinter.
Gerade wenn Frauen abends nochmal weggehen. Wenn sie sich extra auftakeln. Zum Tanzen gehen am Wochenende. Zu Volksfesten und Veranstaltungen. Oder im Dezember zum Weihnachtsmarkt. Dann kannst du wetten, dass sie sich auch deshalb extra hübsch machen, weil sie irgendwo hoffen, dass ihnen ein interessanter Typ begegnen könnte.
Und ich weiß, was du denkst:
Schöne Frauen werden doch überall begafft.
Sicher. Begafft.
Angelabert auch manchmal.
Aber dass es einer wirklich schafft, KONTAKT herzustellen? Das passiert seltener, als du denkst.
Das nächste Mal, wenn du draußen bist, beobachte wie Männer reagieren, wenn eine schöne Frau die Straße entlang läuft. Die meisten trauen sich nicht, hinzuschauen. Einige werden verstohlen glotzen. Und ganz ab und zu hast du mal einen, der irgendeine blöde Bemerkung macht. „Aus der Situation heraus“. Was meist damit endet, dass die Frau ihn komisch anguckt, vielleicht kurz gespielt lacht, und sich dann schnell wegdreht, damit sie den Spinner loswird, bevor der auf die Idee kommt, ihr jetzt ein Gespräch an die Backe zu kleben.
Frauen mögen Aufmerksamkeit von Männern. Und Frauen mögen es, zu gefallen. Aber wenn du deine Absichten verhüllst, und der Frau versuchst etwas vorzumachen „um erstmal die Stimmung zu testen“, machst du dich unerwünscht.
Dein wichtigstes Instrument ist VERTRAUEN.
„Vertrauen“ bedeutet, dass man die Absichten des Anderen klar und deutlich sieht.
Vertrauen ist die Basis aller menschlichen Interaktionen. Wenn du als Fußgänger die Straße entlang läufst, hast du Vertrauen, dass die Autofahrer schön gerade auf der Straße fahren werden, und dass dich auf dem Fußweg keiner totfährt. Du vertraust in die Absichten der Autofahrer, und deswegen fühlst du dich als Fußgänger sicher. Du siehst, dass jedes Auto schön gerade in der Spur fährt. Und daraus kannst du schlussfolgern, dass das auch weiter so bleibt.
Wenn dagegen jetzt ein Auto auf dich zukommt, das wie besoffen Schlangenlinien fährt… mal auf der linken Spur, mal auf der rechten Spur, mal rechts über den Fußweg brettert, und mal links über den Radweg… dann sieht die Sache plötzlich anders aus, meinst du nicht? Dann flüchtest du. Weil du dich nämlich NICHT mehr sicher fühlst. Du hast widersprüchliche Signale bekommen — und damit ist dein Vertrauen dahin. Du kannst nicht mehr mit Sicherheit sagen, was dieser Autofahrer vor hat, oder ob er sich selbst unter Kontrolle hat. Und deshalb gehst du auf Abstand.
Und das ist exakt dasselbe mit ’ner Frau.
Für sie bist du der Autofahrer.
Deshalb ist es so wichtig, dass du sie von Anfang an wissen lässt, in welche Richtung es geht.
Du kannst nicht so tun, als wolltest du nur freundlich und witzig sein, wenn du gleichzeitig die Absicht hast, näher an die Frau heran zu kommen. Sie wird’s merken. Sie wird merken, dass du nicht ganz „echt“ bist. Dass das, was du vorgibst, nicht ist was wirklich Sache ist. Und in dem Moment, wo sie dieses Gefühl bekommt, ist ihr Vertrauen dahin. Sie fühlt sich dann genauso, wie sich der Fußgänger fühlt, auf den ein Auto mit besoffenem Fahrer zugerast kommt. Natürlich läuft sie dann weg.
(Und, wohlgemerkt: Sie läuft nicht weg, weil ihr deine Nase nicht gefällt, weil du ihr nicht groß genug wärst, oder weil es sie kümmern würde, wie dein Datingleben bisher ausgesehen hat. Nein. Sie läuft weg, weil sie Angst hat. Weil dein Verhalten in ihr Angst ausgelöst hat. Sie lehnt nicht dich ab, sondern du hast sie einfach nur erschrocken und verunsichert.)
Also mein Freund:
Du würdest mich stolz machen, wenn du nicht nur gaffst, sondern hingehst, wenn dir eine Frau gefällt.
Ich wünsche mir für dich, dass du den Mund aufmachst.
Und dass du echt bist.