Vielleicht fragst du dich inzwischen:
Wer zum Teufel ist dieser Leonard Baumgardt? Und was hat sein Leben mit mir zu tun?
Tja, dann lass mich dir ein wenig über mich erzählen.
Ich bin Jahrgang 1982. Rechtsanwalt von Beruf. Habe einige Zeit halbjährlich in Deutschland und Los Angeles gelebt, und wohne derzeit mit Frau und Hund in der Bachstadt Leipzig.
Hättest du mir heute vor zehn Jahren gesagt, dass mich heute Leute um Rat dabei fragen, wie man glückliche Beziehungen führt, wie man Schüchternheit los wird, und wie mit mehr Frauen schläft, dann hätte ich wahrscheinlich laut gelacht und dir den Vogel gezeigt.
Ganz ehrlich.
Ich bin nämlich ganz und gar kein Held mit Frauen gewesen
Überhaupt nicht.
Wenn ich an einer Frau interessiert war, sah das typischerweise so hier aus:
- Die Frau und ich verstehen uns gut.
- Ich denke irgendwann, „Ohhh, vielleicht ist SIE die Richtige?“
- Ich fange an, ihr näher kommen zu wollen.
- Sie wird plötzlich komisch, geht auf Abstand und hat keine Zeit mehr für mich.
- Ich ziehe mich zurück in meine Fantasiewelt, plane tolle Überraschungen mit denen ich sie endlich für mich gewinnen werde, und überbrücke die Zeit, indem ich mir Liebesfantasien mit ihr mache und dabei die Palme schüttle.
Diese „Spirale der Enttäuschung“ hat sich mehrmals in meinem Leben wiederholt. Und jedesmal habe ich gedacht, „Diesmal wird alles anders“.
Ist es aber nie geworden.
Am Ende war ich 25 und ungeküsst.
Ungefähr 2007/2008 hat sich dann die „Spirale der Enttäuschung“ bei mir noch einmal abgespielt. Ich hatte damals natürlich keinen Schimmer, dass es das letzte Mal in meinem Leben sein sollte. Denn danach hat sich wirklich ALLES verändert.
Sie war eine Mitstudentin, die ich nicht kannte. Sie war mir aber aufgefallen. Typischerweise saß ich in der Bibiothek, und habe jedesmal den Kopf verdreht, wenn irgendwo eine Frau entlang lief.
„Ist es vielleicht… SIE???“
Ich hab’s gebacken gekriegt, ihr einmal die Tür aufzuhalten. Aber das war’s auch schon in Sachen Mut und Initiative bei mir. Es war immer leicht und bequem für mich, mir schöne Pläne in meiner Fantasie auszumalen, wie wir beide uns begegnen werden. Aber wenn die Situation dann da war, habe ich den Schwanz eingezogen.
Am Ende musste das Schicksal mir einen Schubs geben, damit ich endlich in Bewegung komme:
Ich saß dann eines Tages in der Bibliothek, sie lief mit einem Stapel Bücher vorbei, und dann ist sie — ob du’s mir glaubst oder nicht — direkt vor meinen Füßen HINGEFALLEN. Ich weiß ja nicht, wie’s dir geht. Aber ich glaube, viel einfacher kann’s das Leben einem Mann nicht machen. Viel deutlicher kann die Botschaft wirklich nicht sein.
Ich bin dann auch aufgestanden, habe ich geholfen, die Bücher einzusammeln, und sie hat sich bedankt.
Später sind wir etwas Trinken gegangen, und die Sache hätte etwas werden können…
…WENN ICH NICHT WIEDER IN DIE FANTASIE-SPIRALE GERUTSCHT WÄRE!
Wir waren zusammen spazieren.
Wir haben zusammen Picknick gemacht.
Sie war sogar bei mir zu Hause und ich habe für sie gekocht.
Und trotzdem habe ich es nicht einmal fertig gebracht, ihre Hand zu nehmen, sie in den Arm zu nehmen, oder über ihre Haare zu streichen. Nicht eine einzige gottverdammte Geste der Zuneigung habe ich fertig gebracht.
Schau dir die Ironie an:
Da ist ein Kerl, der ihr heimlich Blumen in den Briefkasten steckt, der denkt die Sonne geht auf wenn sie ihm in der Bibliothek Hallo sagt, und der abends ihr Gesicht vor Augen hat, wenn er mit seinem Kopfkissen „Liebe macht“… (räusper).
Und dann, wenn die Frau vor ihm ist, kann er ihr nichts davon zeigen.
Die ganze „Liebe“, die ganze „Zuneigung“ – es ist alles nur in seinem Kopf!
Es hat nichts, aber auch rein gar nichts zu tun mit der Frau an sich, mit dem menschlichen Wesen das vor ihm steht. Sondern ich habe mir praktisch nur für meine ganz privaten Fantasien ihr Gesicht „geliehen“.
Natürlich habe ich’s damals nicht so gesehen. Aber natürlich: Wenn eine Frau zu dir nach Hause kommt, und sie sitzt vor dir, und sie lächelt dich an, und sie steicht sich die Haare hinter’s Ohr, und es ist niemand sonst da der euch stören könnte… und du tust NICHTS! Natürlich denkt sie dann, „Okay. Der Typ scheint echt nicht interessiert an mir zu sein“.
(Oder sie denkt, „Er weiß scheinbar nicht, was er will“ — diesen Satz hast du ja vielleicht auch schonmal gehört von Frauen.)
Ich hab’s also vergeigt. Und eine Woche später sah ich sie dann mit einem anderen Typen in die Mensa gehen.
Das war der Punkt, wo ich mich wirklich selbst gehasst habe für meine eigene Dummheit.
An dem Tag ist mir wirklich körperlich SCHLECHT GEWORDEN, und ich habe würgend über der Toilette gehangen. So eindringlich war dieses Gefühl das mir gesagt hat, „Du hast es versaut. Du hast es WIEDER versaut.“
Und gleichzeitig war das wahrscheinlich der wertvollste Tag in meinem Leben.
Weiß du, manchmal muss das Leben dich erst in eine Ecke drängen, bevor du merkst, dass du etwas tun musst. Solange der Schmerz auf einem Level bleibt, wo du ihn ertragen kannst, oder wo du dich von ihm ablenken kannst — solange machst du weiter wie bisher, weil es BEQUEM ist.
Dieser Tag war für mich der Tag, an dem es nicht länger bequem war.
Dieser Tag war der Tag, von dem an ich nicht mehr weggucken konnte von meinem Problem.
Und vielleicht hast du ja auch schon mal so etwas ähnliches erlebt.
Viele Leute — das sehe ich an den Kommentaren bei YouTube und auf meiner Website — entdecken jedenfalls heute meine Videos und Einsichten genau in dem Moment, wo sie selber in so einer Situation stecken. Das Leben führt sie an eine Stelle, wo sie nicht mehr weiterkommen. Und in just diesem Moment stolpern sie über das, was ich hier mache.

Ein Seminar in Berlin (wir sprechen gerade über den inneren Saboteur)
Für mich ist das ein erfüllendes Gefühl. Zu wissen, dass mein steiniger Weg nicht umsonst war. Dass jemand wie du heute durch diesen Newsletter einen Schritt weiter ist, als ich es damals war.
Meine Fehler damals waren notwendig, damit ich wachsen kann.
Und genauso sind deine Fehler heute — wenn du welche machst — notwendig. Die sind vom Leben nicht als „Strafe“ für dich gedacht, sondern als Impulse. Als kleine, zärtliche Tritte in den Allerwertesten, damit du dich bewegst. Damit du die Augen aufmachst. Damit du rauskommst aus deiner bequemen Fantasiewelt. Genauso wie bei mir damals.
Und, um die Geschichte zu Ende zu bringen:
Vor einigen Wochen bekam ich eine SMS von einer Freundin von mir, die gerade ein Kind bekommen hatte. Sie schrieb: „Rate mal wer mit mir im Krankenhaus liegt und auch ein Baby bekommen hat? Deine Kristina, in die du damals so verknallt warst. :)“
Und als ich das gelesen habe, musste ich schmunzeln. Ich musste schmunzeln darüber, wie das Leben manchmal spielt. Über Umwege, die man selber gar nicht erahnen kann.
Der Schock mit Kristina damals hatte mich wachgerüttelt. Nur deshalb habe ich angefangen, mich aktiv mit dem Thema „Beziehungen“, „Männlichkeit“, „Sexualität“ zu beschäftigen. Das 08/15-Leben als spießiger Rechtsanwalt im Anzug allein hat nicht mehr funktioniert für mich. Kristina — nicht die Frau, sondern die Sehnsucht nach dem, was sie für mich damals verkörpert hat — hat mir gezeigt, was in diesem Leben gefehlt hat.
Hättest du mir damals einen Zauberstab gegeben, hätte ich wahrscheinlich dafür gesorgt, dass das Mädel einfach JA sagt zu mir, und gut wär’s gewesen. Nicht nur „wahrscheinlich“ — ganz sicher hätte ich das gemacht! Ich hätte gesagt, „Scheiß auf das Schicksal, ich will diese Frau“.
Und jetzt ist doch alles ganz anders gekommen.
Und darüber muss ich schmunzeln.
Denn ich muss zugeben, dass das Leben doch ein ganzes Stück kreativer ist, als ich selber:
„Hier stehe ich nun. Viele Jahre später. Gerade aufgestanden an einem Sonntagmorgen. Die Vögel zwitschern. Die Frau, die ich liebe, ist gerade ins Bad gegangen und duscht. Ich habe Erlebnisse gehabt, von denen ich gedacht hätte dass sie nur im Film passieren. Ich habe Menschen kennengelernt, die mich gelehrt haben und inspiriert. Ich bin so weit hinaus gewachsen über das kleine, ängstliche Ego von damals. Ich habe Beziehungen und Freundschaften geknüpft, die Bedeutung haben und ein Leben lang halten werden. Und ich bin ein besserer Mensch geworden, und ein vollständigerer Mensch, durch diese vollkommen unerwarteten, spannenden Pfad, den mein Leben genommen hat. Und alles hat damit angefangen, dass ich sie, die ich so sehr gewollt habe damals, nicht gekriegt habe. Das Leben ist echt der Hammer. Das Schicksal hat seinen ganz eigenen Humor. Damals habe ich ihn absolut nicht verstanden und hätte heulen können. Und heute stehe ich hier, im Schlafzimmer dieser wunderschönen Sängerin, die meine Freundin ist, und grinse über beide Ohren. Das Leben hat von Anfang an nur Gutes mit mir vorgehabt. Aber es hat mich strampeln lassen und fluchen und weinen, und hat sich währenddessen wahrscheinlich die ganze Zeit ins Fäustchen gelacht. Wie eine Gruppe von Freunden, die so tut als hätten sie deinen Geburtstag vergessen, damit du ahnungslos die Türe öffnest und voller Überraschung feststellst, dass sie heimlich eine Party für dich vorbereitet haben. Ein Schlawiner ist das Leben! Und jetzt, wo ich reif genug bin um das ganze zu durchschauen, lässt es mir auch noch durch diesen absurden Zufall diese SMS zukommen. Gerade so, als ob das Leben sicherstellen wollte, dass jetzt endlich auch ICH den Witz begreife, und mitlachen kann.“
Da stand ich also. Grinsend.
Und das einzige, woran ich denken konnte, waren Monty-Python und ihr Abschlusslied von „Das Leben des Brian“:
„Just remember that the last laugh is on you.“
Auf das Leben, mein Freund!
Dein Leo
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- Hallo Meister! Super Beitrag - du bist ein Schatz!
- super passt jetzt richtig zu meiner Situation hab morgen ein Date und nehme mir das zu Herzen was hier steht…
- Schwer zu sagen. Wenn sie mit vielen Kerlen Sex hat, könnte man meinen, dass sie selbst sich nicht binden will.…
- Hallo Leo, vielen Dank für deinen Blogeintrag. Deine Tipps wende ich schon seit längerer Zeit an und so…
- Darfst du aber! ;) Überleg doch mal so: Wenn ein Kerl mit guten Intentionen wie du (was ich sehr stark…
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