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Selbstbewusstsein schadet

Geschrieben von Leonard Baumgardt am in Artikel

Jupp. Hast richtig gehört — Selbstbewusstsein schadet dir.

Und Psychologe Dominic Johnson hat’s bewiesen:

Er hat 200 Leute in einem Computerspiel gegeneinander antreten lassen. Das Spiel war so eine Art „Civilization“, d.h. jeder Spieler stand für sein eigenes Land, und das Ziel war, am Ende so viele Ressourcen wie möglich angesammelt zu haben — entweder durch Handel, durch Diplomatie, oder durch Krieg.

Vor dem Spiel hat Johnson die Leute befragt, wer von ihnen denkt, dass er überdurchschnittlich gut abschneiden wird. Und dann hinterher hat er geguckt, wie die Ergebnisse WIRKLICH aussehen.

Das Ergebnis:

Die Leute, die ihre Chancen als „überdurschnittlich hoch“ eingeschätzt hatten, haben überdurchschnittlich SCHLECHT abgeschnitten. Sie waren zu draufgängerisch am Anfang, und danach waren sie schnell untergebuttert.

Das heißt:

Wenn du einen auf selbstbewusst machst, á la „das pack‘ ich locker“… dann fliegst du wahrscheinlich GEWALTIG AUF DIE FRESSE!

Guck, das Geheimnis ist nicht zu glauben, dass du gewinnen wirst. Das macht dich nur arrogant und unvorsichtig. Das Geheimnis ist, davon auszugehen dass es wahrscheinlich schwerer wird als du denkst — und dich trotzdem darauf einzulassen.

Ich nenne das den „Optimistischen Realist“.

Wenn ich eine Frau anspreche, die mir gefällt, bin ich immer ein „Optimistischer Realist“. Ich sage mir, „Ich glaub‘ nicht, dass dabei jetzt was rauskommt… ABER ICH GEH TROTZDEM RÜBER!“

Also vergiss diesen ganzen „Tschakka, du schaffst es“-Bullshit. Das ist kein echtes Selbstbewusstsein.

Echtes Selbstbewusstsein ist, wenn du erwartest dass es nicht klappen wird, und du’s aber trotzdem durchziehst.

P.S. Ich bin kein Fußballgucker, aber dort siehst du dasselbe Prinzip: Wenn du als Mannschaft hochmütig bist und denkst, „Yeah, wir machen die platt!“, dann bist du bloß unvorsichtig, und wirst am Ende bitter enttäuscht. Die RICHTIGE Einstellung ist zu sagen, „Ok Jungs, das wird heute härter als wir denken, und es kann gut sein, dass der Gegner uns heut fertig macht… aber das hält uns nicht davon ab, dass wir jetzt da reingehen und das Beste geben was wir zu bieten haben!“. Herr Löw, falls Sie hier mitlesen, dann wissen Sie wovon ich spreche… :-)

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