Wirkst du sexy oder creepy, wenn du auf Frauen zugehst?

Oder auf fremde Menschen generell?

Hier gibt es zwei grundverschiedene Herangehensweisen. Den Unterschied zu kennen, das hilft dir nicht nur mit Frauen, sondern auch bei Kundengesprächen, Bewerbungsschreiben, und überall sonst, wo du versuchst, einen fremden Menschen von dir zu überzeugen.

Der eine Mensch beginnt ganz zaghaft, fast verschämt. Ist er aber erstmal drin im Gespräch, fängt er an zu klammern. Und dann lässt er nicht mehr los, und wird sogar aufdringlich und anmaßend.

Dieser Mensche wirkt CREEPY. Das heißt, die so angesprochene Frau wird versuchen, ihn so schnell wie möglich los zu werden.

Was die Menschen machen, die SEXY wirken, ist genau das Gegenteil…

Sie beginnen mutig, ja fast ein bisschen dreist. Aber danach schrauben sie zurück, und hören öffen zu, was der Andere zu sagen hat. Sie sind direkt mit ihren eigenen Wünschen – aber zeigen dabei immer Respekt vor den Entscheidungen ihres Gegenübers.

Ich habe diese hochprofessionelle Grafik gemacht, um den Unterschied zu verdeutlichen:

Creepy vs Sexy

Ein Beispiel für CREEPY:

Frau shoppt im Biomarkt. Mann beäugt sie aus der Ferne. Schleicht um die Regale, um näher ranzukommen. Weicht gleichzeitig ihrem Blick aus. Irgendwann, wenn die ”Gelegenheit günstig” ist, spricht er sie unter einem Vorwand an: ”Ist der Salat hier gut?”.

Die Frau antwortet höflich. Dann will sie weiter.

Der Mann, dem der Salat völlig egal gewesen ist, sieht jetzt seine Chance. Er versucht, ihr ein Gespräch aufzuzwingen. Er stellt ihr Fragen: Wie sie heißt, wo sie wohnt, ob sie öfter hier ist.

Die Frau bekommt langsam Panik. Zuerst deutet sie höflich an, dass sie weiter muss. Irgendwann wird sie immer deutlicher. Jetzt erst kommt der Mann zum Punkt und fragt, ob man sich nicht mal treffen könne.

Die Frau sagt nein und geht. Der Mann geht nach Hause, sucht stundenlang im Netz bis er sie auf Facebook findet. Dann schreibt er ihr einen langen Liebesbrief.

Beispiel für SEXY:

Mann sieht Frau. Er geht sofort hin. Er sagt, ”Meine Güte, du bist umwerfend!”.

Er weiß, dass es ein Risiko ist, sie zu duzen. Und er weiß auch, dass andere Leute hören können, was er sagt. Aber er tut es trotzdem.

Die Frau ist erstmal überwältigt. Er hält ihren Blick und lächelt freundlich. Sie stottert.

Er sagt, ”Ich sehe, du hast es eilig. Ich eigentlich auch. Ich muss zum Zug. Aber ich wusste, wenn ich dich nicht angesprochen hätte, dann hätte ich mich schwarzgeärgert für den Rest des Tages. Ich bin Hannes”. Und dann reicht er ihr die Hand, ganz klassisch und anständig.

Er versucht nicht, sie zu beeindrucken. Er versteckt nichts. Er ist ehrlich und offen. Er hört ihr zu. Aber er führt keinen Smalltalk um des Smalltalks Willen. Sondern nach kurzer Zeit ist er es, der aktiv das Gespräch beendet und sagt, ”Pass auf, ich würde unser Gespräch sehr gern weiterführen. Darf ich dich einladen auf einen Kaffee? Wir können ins Café XZY gehen. Morgen 17 Uhr bin ich frei. Was meinst du?”.

Wieder hält er ihren Blick.

Sie ist einverstanden. Die beiden tauschen Nummern. Machen den Termin fest. Verabschieden sich voneinander und gehen ihrer Wege.

Der Mann fühlt keine Not, die Frau mit SMS ”am Haken zu halten”. Sondern er erscheint einfach zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort.

Warum verhalten sich Leute creepy?

Unerfahrenheit!

Der Unerfahrene ist es nicht gewohnt, einen Anderen um etwas zu bitten. Er schämt sich dafür. Es kostet ihn große Überwindung, seine Scham zu überwinden und den Mund aufzumachen.

Hat er das dann einmal getan, und er erreicht dadurch ein Gespräch, wird er übermütig. Er hat bekommen, was er wollte, indem er seine eigene Scham überwunden hat. Und so wird er jetzt, getreu dem Motto „viel hilft viel“, langsam „un-ver-schämt“ – jedenfalls aus der Sicht seines Gegenübers.

Aus seiner eigenen Sicht kämpft er nur ums Überleben. Denn er hat so viel zu verlieren. Das Ansprechen hat ihn so viel Mühe gekostet. Und er weiß, wenn er jetzt nicht siegt, dann wird er sich nie wieder trauen. Deshalb klammert er immer fester – und merkt dabei nicht, dass sich seine Fingernägel für den Anderen anfühlen wie die Klauen eines Geiers.

Was der andere Mensch – sagen wir, die Frau – wahrnimmt, ist dies:

„Ich gebe ihm den kleinen Finger, und er nimmt die ganze Hand.“

Sie hat das Gefühl, dass jedes Wort, das sie ihm gibt, ihn zu noch mehr Aufdringlichkeit ermuntert.

Während die Neugier der Frau am größten im Moment der ersten Begegnung wäre, wird der Mann erst dann am direktesten, wenn die Frau bereits jedes Interesse verloren hat, müde geworden ist, und nur noch raus will aus der Situation.

Sie hat keinerlei Vertrauen und fühlt sich nicht sicher bei ihm, weil sie spürt, dass er keine Grenzen erkennt. Im Gegenteil, sie spürt, dass je mehr sie versucht, ihn zu bremsen, er umso mehr Gas gibt. Das macht ihr richtiggehend Angst, und sie will nur noch die Flucht.

Deshalb empfehle ich dir:

SEI SEXY.

:-)

Der sexy Mann macht Eindruck mit seinem direkten, unverblümten Einstieg. Damit hat er im Nu die volle Aufmerksamkeit.

Indem er gleich mit den ersten Worten zeigt, was er will, lenkt er die Beziehung auf die richtige Bahn. Bei der Frau ist er sofort registriert als ein Mann, der weiß was er will, und mit dem man keine Spielchen spielen braucht.

Wenn er später beim Date ihre Hand nimmt, wird das zu ihrem Eindruck von ihm passen.

Ich muss dabei immer daran denken, wie das männliche Geschlechtsorgan geformt ist. Vorne dran ist die Eichel, die größer ist und dicker als der Rest. Ihre Aufgabe während des „Akts“: Die Frau zu „weiten“, sie vorzubereigen auf das, was dahinter kommt. Wenn die Eichel erst mal drin ist, dann gleitet der Rest wie von selbst hinein.

Ist der Mann erst einmal „drin“ im Gespräch, und hat die Aufmerksamkeit der Frau, dann klammert er nicht an seiner Rolle als ”derjenige, der mit seiner Direktheit beeindruckt”. Er macht das kurz, aber danach zeigt er, dass er auch höflich und respektvoll sein kann.

Er benutzt Direktheit nicht als eine Fassade, um seine Verwundbarkeit zu verstecken. Er sagt offen und ehrlich, dass es ihn Überwindung gekostet hat. Und er versucht auch nicht, die Frau zu ködern oder mit Autorität zu kontrollieren, wenn er ein Date mit ihr will. Sondern er macht ihr einen Vorschlag – und dann fragt er sie, was sie denkt. Und dann hält er die Klappe und lässt sie sprechen.

Er nimmt an, was sie sagt.

Und obwohl er seine Direktheit zurückschraubt, bleibt sie immer auf einem höheren Niveau als beim Durchschnittskerl.

Auch das ist kein Gimmick. Sondern das ist das Resultat davon, dass der Mann zu balancieren versteht:

Er hat im Auge sowohl was er selber will als auch was die Frau gerade braucht.

Er sieht seine Grenzen, und er sieht ihre Grenzen. Was er sucht ist Einmütigkeit:

Der Zustand, wo beide Seiten bekommen, was sie wollen.

Daran, der Frau ”eins überzuziehen” – also seinen Willen zu befriedigen auf Kosten ihres Willens – daran ist er nicht interessiert.

Und das macht sein Angebot attraktiv.